Energetische Sanierung Reihenendhaus Blütenring in München-Freimann

Werkplanung, Ausschreibung, Vergabe, Bauüberwachung (LPH 5-8), energetische Projektbetreuung
Freiraumplanung: Jasmin Hahn – hahn-landschaftsarchitektur.de

Eine weitere energetische Sanierung eines Reihenhauses aus den 1970er Jahren, das einen hohen Energieverbrauch aufwies. Die Außenwände aus Ziegel erhielten 16cm Dämmung, die Kellerdecke 12cm Dämmung von unten, der Dachstuhl ebenfalls 16cm. Die Fenster wurden nicht ausgetauscht, da es sich um relativ gute bereits dreifachverglaste Scheiben handelte, jedoch die Rahmen farblich neu beschichtet. Eine Besonderheit bei dieser Sanierung sind die zum Garten hin hinterlüftet ausgeführten Fassadenbereiche aus Faserzementplatten, die in zahlreichen Farben zur Verfügung stehen (Eternit-Auria).
Die beiden alten Gaskessel, einer für das bereits stillgelegte Schwimmbad, das sich in einer Stahlkonstruktion (s. hierzu auch unser Projekt Sanierung Gräfelfing) unter dem Garten befindet und nun als Spielzimmer genutzt wird, wurden gegen eine moderne Gasbrennwerttherme mit Solarunterstützung ausgetauscht.
Die Sanierung erhielt Fördermittel der KfW-Bank im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms und der Stadt München.
Der Primärenergiebedarf liegt bei umgerechnet 9 Litern Heizöl / m² und Jahr, während er vorher bei ca. 24 Litern lag. Der durchschnittliche Dämmwert des Gebäudes liegt nach der Sanierung (ohne spezielle Wärmebrückenberechnung) bei 0,45 W/m²K, vorher bei ca. 0,9 W/m²K. Die CO2-Einsparung beträgt 6 Tonnen pro Jahr. Es wurden Fördergelder der Stadt München und der KfW-Bank (Förderung Einzelmaßnahmen) beantragt. Der Dämmstandard entspricht einem Effizienzhaus 100 (Stand 2009)

Bauweise: Bestand mit Ziegelmauerwerk (EG, OG), Keller in Beton. Außendämmung mit 16cm (U-Wert 0,18 W/m²K), teilweise hinterlüftet, alte Kunststofffenster mit Dreifachverglasung (U-Wert ca. 1,8 W/m²K), Dachdämmung 18cm (U-Wert ca. 0,18 W/m²K), Dämmung Kellerdecke mit 12cm (U-Wert 0,20 W/m²K).
Energie: Einbau einer Gasbrennwertheizung mit Solarunterstützung für Warmwasser und Heizung.
Daten: 1 Wohnung mit insgesamt 150m² Wohn-Nutzfläche, 850m³ Bruttorauminhalt, Sanierung 10-12/2009 (Keller- und Dachdämmung) und 9-12/2010 (Dachhaut, Fassade und Heizung).


Energiekennzahlen Sanierung München-Freimann vor und nach Sanierung

Energiebilanz Q“H

Verluste (oberhalb der Nulllinie) und Gewinne (unterhalb der Nulllinie) in kWh/m²a

Luftwechselverlust (Qv, hellblau)
Wärmebrückenverlust (Qwd, dunkelblau)
Transmissionsverlust (Qt, blau)
solare Gewinne (Qs, gelb)
interne Gewinne (Qi, rot)

Energiebilanz Q"H
Energiebilanz Q“H

Durch die Sanierung wurde primär der Transmissionsverlust reduziert. Da die Wärmebrücken nicht berechnet wurden, sind diese rechnerisch wie unsaniert anzusetzen, wenngleich in der Praxis dennoch Einsparungen erzielt werden.

Spezifischer Wärmeverlust H’T

durchschnittlicher Dämmwert, bzw. U-Wert eines Gebäudes

H’T vor Sanierung: 0,9 W/m²K
H’T nach Sanierung: 0,45 W/m²K

die rote Markierung zeigt den nach EnEV 2009 maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie.

Spezifischer Wärmeverlust H'T
Spezifischer Wärmeverlust H’T
Primärenergiebedarf Q“p

Primärenergie Q”p (braun)
sowie tatsächlicher Energiebedarf
für Heizung (qh, dunkelblau)
und Warmwasser (qw, hellblau).

Q“p vor Sanierung: 275 kWh/m²a
Q“p nach Sanierung: 111 kWh/²a

die rote Markierung zeigt den nach EnEV 2009 maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie

CO2-Einsparung: 37 kg/m²a

Primärenergiebedarf Q"p
Primärenergiebedarf Q“p