Alle Leistungsphasen (LPH 1-8), Energieberatung – energetische Sanierung auf Neubauniveau
Bei diesem Projekt stand die energetische Sanierung im Vordergrund. Anfangs bestehende Umbaupläne mit zweigeschossigem Wintergarten als Sonnenfänger wurden aus Kostengründen fallen gelassen. Nach der Sanierung erreicht das Gebäude bei unveränderter Hüllfläche Neubaustandard.
Hierzu erhielten die Außenwände eine zusätzliche Dämmschicht, das Dach wurde neu und wesentlich dicker gedämmt, die Fenster erneuert und die Kellerdecke von unten gedämmt. Die vorhandene Gas-Niedertemperatur-Heizung blieb unverändert, jedoch durch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ergänzt. Die Lüftungsverluste konnten durch die Sanierung deutlich reduziert werden, wie eine Messung mittels Blower-Door zeigte.
Außerdem erhielt das Gebäude im Zuge der Sanierung eine Elektrosmogabschirmung, die die Auswirkungen eines in unmittelbarer Nähe befindlichen Senders stark (über 90%) reduziert. Gegen den Lärm der ebenfalls nahe gelegenen Autobahn wurde das Dach mit schwerem Dämmstoff aus Holzweichfaser gedämmt, der auch einen guten sommerlichen Wärmeschutz erlaubt, die Lüftungsanlage erlaubt leises Lüften auch bei geschlossenem Fenster.
Die Sanierung erhielt Fördermittel der KfW-Bank. Der Primärenergiebedarf liegt bei umgerechnet 10 Litern Heizöl / m² und Jahr, während er vorher doppelt so hoch war. Der durchschnittliche Dämmwert des Gebäudes liegt nach der Sanierung (ohne spezielle Wärmebrückenberechnung) bei 0,4 W/m²K, vorher bei ca. 1,1 W/m²K. Die CO2-Einsparung beträgt 5 Tonnen pro Jahr.
Durch Klick auf das Energiepass-Logo oben rechts erhalten Sie genauere Informationen zur energetischen Verbesserung durch den Umbau, das Thermografiebild nach der Sanierung können Sie ebenfalls durch Klick vergrößern und weitere Informationen über die Verbesserung der Gebäudehülle lesen.
Bauweise: Bestand in Ziegel (EG, OG), Keller in Beton. Außendämmung mit 16cm (U-Wert 0,19 W/m²K), Fenstererneuerung in Kunststoff (U-Wert 1,4 W/m²K), Dachdämmung mit 26cm (U-Wert 0,15 W/m²K), Dämmung Kellerdecke mit 8cm (U-Wert 0,32 W/m²K).
Energie: Weiternutzung der vorhandenen Gasheizung, Ergänzung durch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Dämmung aller Außenbauteile
Daten: 1 Wohnung mit insgesamt 140m² Wohn-Nutzfläche, 776m³ Bruttorauminhalt, Sanierung (keine durchgehende Baustelle) 11/2007 – 06/2008. Sanierungskosten ca. € 450 / m² Wohn-Nutzfläche.
Thermografische Aufnahme nach der Sanierung
Deutlich ist am linken Haus erkennbar, wie die Dämmung die Wärmeverluste im Vergleich zum gleich gebauten Nachbarn reduziert hat. Die Oberflächentemperatur der Außenwand am linken Haus liegt bei ca. 2°C, während sie am rechten Haus bei ca. 6°C liegt. Die Außentemperatur lag zum Zeitpunkt der Messung bei ca. 0°C.
Das Küchenfenster (rechts unten) ist gekippt, so dass hier mehr Wärme entweicht. Ebenso sind die Küchenabluft rechts oberhalb des Küchenfensters und die Entlüftung einer Abwasserleitung in Firstnähe gut erkennbar.
Beim Nachbarn sieht man sehr schön Verluste am Dach über die Kommunwand zu unserem Gebäude und starke Undichtigkeiten am First. Die Fenster sind beim Nachbarn bereits erneuert worden.
Weitere Informationen zur Thermografie finden Sie über diesen Link
Energiekennzahlen Sanierung Eching vor und nach Sanierung
Energiebilanz Q“H
Verluste (oberhalb der Nulllinie) und Gewinne (unterhalb der Nulllinie) in kWh/m²aLuftwechselverlust (Qv, hellblau)
Wärmebrückenverlust (Qwd, dunkelblau)
Transmissionsverlust (Qt, blau)
solare Gewinne (Qs, gelb)
interne Gewinne (Qi, rot)
Durch die Sanierung wurde primär der Transmissionsverlust reduziert. Da die Wärmebrücken nicht berechnet wurden, sind diese rechnerisch wie unsaniert anzusetzen, wenngleich in der Praxis dennoch Einsparungen erzielt werden.
Spezifischer Wärmeverlust H’T
durchschnittlicher Dämmwert, bzw. U-Wert eines GebäudesH’T vor Sanierung: 1,14 W/m²K
H’T nach Sanierung: 0,37 W/m²K
die rote Markierung zeigt den nach EnEV 2007 maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie.
Primärenergiebedarf Q“p
Primärenergie Q”p (braun)sowie tatsächlicher Energiebedarf
für Heizung (qh, dunkelblau)
und Warmwasser (qw, hellblau).
Q“p vor Sanierung: 220 kWh/m²a
Q“p nach Sanierung: 105 kWh/²a
die rote Markierung zeigt den nach EnEV 2007 maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie
CO2-Einsparung: 25 kg/m²a